Geschichte
Als im Jahre 1881 die Verhandlungen über die Anlegung eines Friedhofes in Striesen begannen, waren ihnen bereits hartnäckige Proteste der Gemeinde Striesen vorausgegangen.
1872 hatten sich die Striesener offen gegen die vom Vorstand der  Kreuzkirche zu Dresden auf Striesener Flur beabsichtigten Kirchhofanlage  ausgesprochen. Der Vorstand sah vor das Land zwischen Augsburger,  Eisenacher, Ermel- und Pohlandstraße in einen Friedhof umzugestalten. 
Den Bürgern von Striesen schien damit aber die Entwicklung Striesens im  Osten gefährdet. Mit großem Engagement setzten sie ihre Bestrebungen  durch.
Ausgehend davon wurde Jahre später für 25.813,33 Mark ein Areal am  Landgraben, nahe der Schandauer Straße, von 34.808 m² erworben.
Schon bald begann der Bau der Friedhofsgebäude einschließlich der  Friedhofskapelle. Die Entwürfe des Baurats Möckel wurden von der  Baufirma des Ernst Wachs ausgeführt. Die feierliche Einweihung des  Friedhofes erfolgte am 16. Juli 1883. 
Vom ursprünglichen Aussehen der im neogotischen Stil erbauten Kapelle  und Friedhofsgebäude zeugen nur noch einige Fotos, die in der  Friedhofsverwaltung Striesen aufbewahrt werden. 
Neben ständigen Erweiterungen des Friedhofsgeländes, die infolge der  rapiden Bevölkerungszunahme notwendig geworden waren, wurden Anfang der  dreißiger Jahre das Verwaltungsgebäude und die Leichenhalle ausgebaut  und erweitert.
Der Striesener Friedhof gestaltete sich zu einer gepflegten und beachteten Anlage.
Der Bombenangriff am 13.02.1945 zerstörte den zentralen Teil des  Striesener Friehofes. Aufgrund der starken Beschädigung der gesamten  Baulichkeiten waren die Mitarbeiter der Friedhofskanzlei gezwungen, ihre  Arbeit in einem Holzschuppen fortzusetzten, der bis 1945 als  Aufenthaltsraum für die Friedhofsmitarbeiter diente. Der infolge der  hohen Sterblichkeitsrate ansteigende Publikumsverkehr und die  Aufbewahrung der zahlreichen, wertvollen Friedhofsbücher, die weder  räumlich noch sicher zu gewährleisten war, drängten zu einer  schnellstmöglichen Lösung des Raumproblems. Daraufhin bezog die  Friedhofskanzlei 1947 einen freien Raum in der Wohnung des damaligen  Friedhofsverwalters Herrn Gustav Röthig in der Junghannssraße 7.
1949 wurde die Aufbahrungshalle wiederaufgebaut und als provisorische  Sprechhalle eingerichtet, da die Durchführung der Beerdigungsfeiern  unter den bis dahin bestehenden Umständen nicht mehr zumutbar erschien.  Bei schönem Wetter fanden die Feiern im Freien statt, bei ungünstigem im  Keller der Aufbahrungshalle. 
Die Wiederherstellung der Kapelle begann 1952. Da es zu dieser Zeit  ausgeschlossen war, das vergleichsweise sehr hohe Turmdach wieder zu  erstellen, wurde dem Vorschlag Burckhardts, der als Architekt fungierte,  zugestimmt, eine 2,5 m hohe Glockenstube unmittelbar über der  Sängerempore anzuordnen. Damit konnte der nun niedrige Turm sein  endgültiges Dach erhalten und Kosten für eine Zwischenlösung wurden  eingespart. 
Nach erfolgten Bauarbeiten war es möglich, die Kapelle am 10. Juni 1956  feierlich einzuweihen. Bereits kurze Zeit später – die Arbeiten hatten  1956 begonnen – war auch das Wohn- und Verwaltungsgebäude  wiederhergestellt. Der Publikumsverkehr, der unter der Trennung von  Kanzlei und Friedhof gelitten hatte, gestaltete sich nach dem Umzug der  Friedhofsverwaltung in die neuen Räume geregelter.
Die Erweiterung des Belegschaftshauses und die Instandsetzung der  Leichenhalle erfolgte Anfang der sechziger Jahre. In die gleiche Zeit  fiel ebenfalls die Anordnung der vier Apostelfiguren (Matthäus, Markus, Lukas und Johannes) seitlich des  Einganges zur Friedhofskapelle.
Die Sandsteinfiguren stammten aus der Erlöserkirche, vor der sie bis zu deren Zerstörung im Februar 1945 aufgestellt waren.
Heute zeigt sich der Striesener Friedhof als eine gepflegte Anlage. Die  Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung und -gärtnerei sind bemüht, den  Striesener Friedhof nicht nur als Stätte stillen Gedenkens zu gestalten,  sondern auch als Anlage, in der sich die Dresdner von der Hektik der  Stadt erholen können.
 
                                